Theaterhaus Schauspiel

FUROR — oder wie ein Handy alles ändern kann

Die Schauspieler:innen im Bühnenbild von Furor.
© Regina Brocke

Description

Von Lutz Hübner & Sarah Nemitz

Ein politikverdrossener junger Mann trifft auf einen etablierten Lokalpolitiker im Friseursalon seiner Tante. Der OB-Kandidat hat einen Unfall gebaut, das Unfallopfer ist der Sohn der Friseurladeninhaberin. Die alleinerziehende Kleinunternehmerin weiß nicht ein noch aus. Sie ist daher offen für das Gesprächsangebot des Lokalpolitikers, der ihr Unterstützung verspricht.

Doch ihr Neffe wirft die Frage auf, ob sich der OB-Kandidat in seinem Wahlkampf nicht bloß von einem Makel reinwaschen möchte. Er stellt die Schuldfrage, sieht die Zeit gekommen, in der „endlich Gerechtigkeit“ zwischen „Benachteiligten“ und „Etablierten“ walten soll, ja droht, im Internet gegen den Kandidaten zu mobilisieren.

Das Misstrauen gegenüber Politikern sitzt tief. Genau zu dieser Problematik entfacht das Stück von Lutz Hübner und Sarah Nemitz eine schon lange ausstehende Debatte: Woher kommt das Misstrauen gegenüber der Politik? Was haben das Internet und die sozialen Netzwerke damit zu tun?

Furor trifft ins Schwarze und vermittelt schmerzlich die aktuellen Entwicklungen einer auseinanderdriftenden Gesellschaft. — Stuttgarter Zeitung

Stephan Moos gibt den Politiker sehr realitätsnah und deshalb unglaublich griffig in seiner ganzen Ambivalenz, man erfährt letztendlich nicht, ob der Kandidat es ehrlich meint, zumal er letztlich sogar als Opfer des Miniatur-Naziterrors dasteht. Den zornigen Proll gibt Ufuk Cakmak ebenso vehement, er zeigt plastisch und subtil, wie gerade die zu kurz gekommen der Gesellschaft den Sprüchen der Rattenfänger folgen. Und schließlich die dritte Hauptdarstellerin, Katja Schmidt-Oehm. Sie ist einfach in Hochform, bietet eine Mutter an, zwischen Verzweiflung, Schmerz, Misstrauen und der vagen Aussicht, wenigstens etwas von ihren Sorgen in den Griff zu bekommen. Von schmerzgebeutelt bis entschlossen reicht ihr Repertoire, sie weint, verhandelt, spricht über die Probleme und wird so zur starken Figur, um die es eigentlich gehen sollte und gegen deren Schmerz die Kämpfe der beiden Männer geradezu lächerlich erscheinen. Werner Schretzmeier hat dieses Stück einmal mehr schnörkellos und gradlinig inszeniert. — Ludwigsburger Kreiszeitung

  • Zwei Männer streiten sich
    © Regina Brocke
  • Zwei Männer blicken gemeinsam in ein Handy
    © Regina Brocke
  • Die Schauspieler:innen im Bühnenbild von Furor.
    © Regina Brocke

Participants

  • Es spielen
    Katja Schmidt-Oehm
  • Ufuk Oehlerking
  • Stephan Moos
  • Larissa Ivleva
  • Esrah Ugurlu
  • Regie
    Werner Schretzmeier
  • Bühnenbild & Kostüme
    Gudrun Schretzmeier
  • Dramaturgie
    Thomas Richhardt
  • Regieassistenz
    Brigitte Luik
  • Regiehospitanz
    Steffi Vika
  • Stunt Training
    Anette Bauer
  • Lichtdesign
    Martin Hartnagel
  • Bühnenbildassistenz
    David Fitzgerald
  • Kostümassistenz
    Christine Lange
  • Requisite
    Beate Mergel
  • Bühnenbildbau
    Marc Dobmaier
  • Vitaly Schmuck
  • Kostümanfertigung
    Christine Lange
  • Anne Sorvat
  • Saibou Amadou
  • Technik
    Martin Hartnagel
  • Gunnar Hälsig
  • Jens Fischinger
  • Raphael Recordon
  • Julia Kramer
  • Aufführungsrechte
    Hartmann & Stauffacher, Verlag für Bühne, Film, Funk und Fernsehen

Tickets and dates

Presale: 20,— / erm.: 15,— / U18: 10,— €
Box office: +49 711 4020720
  • 27 Dec
    • Fri | Theaterhaus Schauspiel | Halle T3
      Theaterhaus Schauspiel:
      FUROR — oder wie ein Handy alles ändern kann
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